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Tel Aviv: 25.09 - 28.09


Nachdem wir uns eine Woche All Inclusive Urlaub in Ägypten zur vollständigen Regeneration nach dem anstrengenden letzten Monaten gegönnt haben, ging es über Istanbul weiter nach Tel Aviv. Was die Metropole am Mittelmeer zu bieten hat und warum wir unbedingt nochmal nach Tel Aviv möchten, könnt ihr hier lesen :)



Vor der Einreise hatten wir ehrlich gesagt etwas Angst. Wir haben von langen Wartezeiten an den Passkontrollen und unangenehmen Fragen bei arabischen Stempeln im Reisepass gehört. Da ich zwei ägyptische Visa (das eine sogar von einer Woche zuvor) und auch einen malaysischen sowie zwei indonesische Stempel in meinem Pass hatte, war ich echt unsicher, ob alles reibungslos abläuft. Letztendlich war aber alles recht entspannt. Wir haben zwar eineinhalb Stunden bei der Passkontrolle warten müssen, aber am Schalter würden wir dann nur zu unserem bevorstehenden Aufenthalt befragt. Die Stempel hat der Zollbeamte sich gar nicht angeschaut.


Als wir unser Gepäck und das erste Geld getauscht hatten, wollten wir mit der Bahn direkt in die City fahren. Beim Ticketkauf haben sie dann direkt versucht uns abzuziehen und uns falsches Rückgeld gegeben. Nach unserem letzten Urlaub auf Kuba - bei dem solche Aktionen an der Tagesordnung standen - sind wir aber doppelt wach und haben dann auf Nachfrage unbereitwillig auch das richtige Rückgeld bekommen. Das fing also schon einmal gut an! Zum Glück blieb es bei dem einen Mal, aber es hat uns mal wieder gezeigt, dass man selbst in der siebend-teuersten Stadt der Welt aufpassen muss und man überall über den Tisch gezogen werden kann. Die Bahnfahrt und auch die 3 Kilometer zum Apartment verliefen ansonsten reibungslos. 



In den nächsten drei Tagen haben wir zwischen Florentine und dem jemenitischen Viertel Nahe des Karmel Marktes in einem airbnb geschlafen. Mit 112€ für drei Nächte und zwei Personen in einem Doppelzimmer wohl eines der günstigsten Unterkünfte der gesamten Stadt, aber viel darf man dafür nicht erwarten. Wir haben beim Reisen keine hohen Ansprüche und deshalb war es für uns ok, aber eigentlich ähnelte das Apartment eher einen großen Hostel, dass aus 8 Zimmern mit drei Badezimmern und einem Wohn-/Essbereich zuf Gemeinschaftsnutzung bestand. Die Lage der Unterkunft war toll. Wir konnten komplett Tel Aviv fußläufig erkunden und waren innerhalb von 5 Minuten am Strand. 



Die Strände an der Küste Tel Avivs sind alle feinsandig, breit und mit Volleyballfeldern, jeder Menge Surfverleihs und Cafés/Bars mit Liegen gesäumt. Über eine Strecke von sechs Kilometern erstreckt sich der Strand entlang der Stadt und wird dabei von einer Promenade mit Palmen von dem Stadtkern getrennt. Die Promenade ist echt super schön angelegt und lädt tagsüber aber auch in der Dämmerung zu schönen Spaziergängen zum Sonnenuntergang ein. 



Insgesamt haben wir vier verschiedene Strände besucht. Am ersten waren wir am Yaffo Beach, welcher am wenigsten besucht war und uns deshalb am besten gefallen hat. Die anderen drei Tage waren wir an den aufeinanderfolgenden Stränden Banana Beach, Geula Beach und Jerusalem Beach. Diese sind aber alle recht voll, da sich hier an der Promenade die schönen Hotels befinden. Da unser Hostel aber auch dort in der Nähe war, hat es uns meistens auch dorthin gezogen. Weiter nördlich gibt es auch einen stark konservativen Strand, an dem Frauen und  Männer getrennt schwimmen sollen und direkt daneben befindet sich noch der Hilton Beach, welcher inoffiziell als Gay Beach bezeichnet wird. 



Allgemein ist Tel Aviv eine Stadt, die nicht schläft. Sie ist bekannt für die vielen Straßencafés, schattigen Boulevards, bunte Streetart und zahlreiche Boutiquen, Bistros und Brasserien. Gefühlt gibt es überdurchschnittlich viele junge Menschen, die trendbewusst gekleidet sind, auf ihr äußeres, aber auch die Umwelt achten und einem dabei sehr hilfsbereit und offen gegenübertreten. Die vielen öffentlichen Fitnessberreiche unter freiem Himmel werden von Ihnen ambitioniert genutzt und auch die lange Strandpromenade motiviert viele Locals zum Joggen. Uns ist es deshalb total aufgefallen wie fit und schlank die meisten Israelis sind und wie hip gekleidet :)



Ansonsten teilt sich die Gesellschaft hier stark in arm bis mittelständisch und ganz reich. Das durchschnittliche Jahresgehalt soll unter dem Deutschen liegen, aber trotzdem sind die Lebenshaltungskosten viel höher als bei uns. Wir hatten nur Berührungspunkte bei den Lebensmitteln, aber selbst dort war es schon stark spürbar. Im Supermarkt war alles mindestens doppelt so teuer und so fallen für die günstige Flasche Wasser schon einmal 2€ an, für ein Toast 3€ oder für die günstigste Packung Käse 4€.



Wir haben uns deshalb größtenteils selbst versorgt und frisch auf dem Markt eingekauft, aber waren natürlich auch einmal Falafel und Pita essen. Für eine Pita zahlt man in den meisten lokalen zwischen 7€ und 10€. Diese sind dann mit Falafel und Gemüse gefüllt. Ein Take Away Shop haben wir allerdings für lediglich 1,5€ gefunden und die Pita war auch echt super lecker. Das Fisch Restaurant „Old Man and the Sea“ am Jaffa Port wurde uns hier auch sehr empfohlen, aber da wir beide eher die „Fleischesser“ sind, haben wir den Tipp ausgelassen. Für umgerechnet 27-32€ soll es dort die Hauptgerichte inklusive großer Salatbeilage geben und das ist für hier schon ein unschlagbarer Preis für frischen und guten Fisch :)



Ansonsten sind wir die Tage in Tel Aviv viel zu Fuß unterwegs gewesen und haben einfach den Flair der Stadt eingesaugt. Viele Touristen waren mit Taxi oder Elektro Rollern und - Rädern unterwegs, aber da wir kein mobiles Internet für die Buchung hatten, haben wir alle Strecken zu Fuß zurückgelegt. Das war gerade zum Yarkon Park ziemlich anstrengend, da dieser 7km entfernt war und wir im September noch knapp 30 Grad hatten! Aber genau das mag ich eigentlich beim Reisen so - einfach mal die Stadt auf eigene Faust erkunden. Unterwegs sieht man meist viel interessantere Dinge und bekommt wirklich etwas von den Menschen und der Stadt mit. Zu den Touristen Hotspots geht jeder und die sind eh meist nur überfüllt und überbewertet. 



Zu unseren Highlights in Tel Aviv zählen auf jeden Fall die Altstadt von Jaffa mit dem Hafen und den kleinen Gassen und den tollen Gebäuden. Außerdem der Karmel Markt und mit den kulinarischen Leckereien und dem bezahlbaren Obst und Gemüse sowie die schönen Sandstrände! Tel Aviv ist außerdem bekannt für eine wilde Partyszene. Die zahlreichen Bars, Clubs und Strandparties ziehen täglich - selbst unter der Woche - viele junge Menschen an. 



Um das berüchtigte Partyleben zu testen, waren wir an dem Freitag auch in der Stadt unterwegs und die Straßen waren echt voll von jungen Leuten. Zu empfehlen ist auf jeden Fall die Location von teder.fm. Dort haben wir auch vorbeigeschaut und das ist ein super schöner Innenhof bei dem gemütlicher gecornert wird und in den späteren Abendstunden legen dort auf verschiedenen Floors die angesagtesten DJ‘s auf. Ansonsten spielt sich das meiste um den Rothschild Boulevard ab. Dort sind jede Menge Bars, Clubs und Restaurants :)



Neben Parties, Hummus und gemütlichen Cafés hat Tel Aviv außerdem viel für Kunstinteressierte zu bieten. Es gibt hier das berühmte Tel Aviv Museum of Art, zahlreiche Kunstgalerien sowie Streetart an jeder Ecke. Der bekannte Graffiti Künstler Banksy hat sich hier oft verwirklicht und die tollen Motive denken oft zum Nachdenken an! 


In unserem Hostel haben wir übrigens auch einen Tour Guide kennengelernt und ganz viele hilfreiche Tipps bekommen. Falls ihr demnächst auch mal nach Israel, Jordanien oder Palästina reisen wollt, könnt ihr euch gern bei Sam Wahab (+972505458849) auf englisch melden und nach Tipps, Hiking Angeboten in der Region oder privaten Touren und geführten Gruppentouren fragen! Er war super lieb und hat uns über den gesamten Reisezeitraum mit hilfreichen Tipps per WhatsApp zur Seite gestanden.


Insgesamt hat uns Tel Aviv echt gut gefallen. Es ist ein super Mix aus Parties, Strand und lässigem Flair. Historisch hat Tel Aviv vergleichen mit anderen israelischen Städten zwar nicht ganz so viel zu bieten, aber zum Entspannen und herum schlendern ist die Stadt perfekt! Ab Oktober wird Tel Aviv übrigens auch von Berlin mit Ryan Air recht günstig angeflogen. Wir kommen also auf jeden Fall wieder :)


Liebste Grüße,

Sophia   


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