Nachdem wir in Havanna gelandet sind und dort zwei schöne Tage verbracht haben, sollte es nun weiter in den Norden nach Vinales gehen. Warum sich die Buchung der Fahrt dorthin recht schwierig gestaltet hat und warum es in Vinales die besten Zigarren gibt, könnt ihr hier lesen.
Zunächst hatten wir mit unseren fehlenden Spanisch Kenntnissen und kaum Internet echt Schwierigkeiten uns nach den besten Transportmöglichkeiten nach Vinales zu erkundigen. In unserem Reiseführer hatten wir außerdem noch gelesen, dass Busse in der Hauptsaison oft schon eine Woche vorab gebucht werden müssen, weil sie sonst voll sind. Da der Busbahnhof aber außerhalb von Havana war und es keine Telefonnummer gab, konnten wir nicht nachfragen und sind morgens einfach auf gut Glück dorthin gefahren und konnten noch zwei Tickets ergattern. Die Abfahrzeigen in unserem Lonely Planet Reiseführer waren zum Glück aktuell und so konnten wir direkt los :)
Nach gut 4 Stunden Fahrtzeit für nur 150 Kilometer sind in Vinales angekommen. Der kleine Ort wirkte sehr sauber, die Häuser waren intakt und schön farbig angemalt. Vinales machte direkt einen recht touristischen Eindruck mit den vielen Restaurants vor Ort, einem kleinen Markt für Souvenirs und den zahlreichen Casas in fast jedem Haus. Doch der idyllische Eindruck des kleinen Ortes mitten in einem Nationalpark schwand, als wir aus dem Bus ausstiegen und gefühlt 20 Kubanerinnen uns schreiend ihre Visitenkarten und Bilder von ihren Unterkünften entgegenstreckten.
Nach einer kleinen Diskussion hat eine besonders hartnäckige Frau es dann doch geschafft uns in die Casa Las Vegas zu locken, weil sie einfach das beste Angebot hatte. Gewohnt haben wir dort bei einem älteren Ehepaar und unser Zimmer mit eigenem Bad war ok. Es hatte alles was man als Backpacker braucht. Es gab sogar eine selbst gezimmerte Dachterrasse mit einem traumhaften Ausblick auf den Nationalpark.
Für umgerechnet 9€ pro Nacht für zwei Personen also ein super Deal. Das Frühstück für umgerechnet 4,50€ pro Person war allerdings echt schlecht im Vergleich zu anderen Casas. Das Brot hätten wir in Deutschland nur noch zum Enten füttern genutzt :)
Ansonsten bekommt man in Vinales im Restaurant für 5€ schon ein Menü bestehen aus Fleisch nach Wahl, etwas Salat, Reis, einem kleinen Dessert und einem Getränk. Pasta bekommt man schon für 2,30€ und die typische Bohnensuppe für 0,80€.
Insgesamt waren wir drei Tage in Vinales und haben die ersten beiden Tage den Nationalpark zu Fuß erkundet und die tolle Landschaft genossen. Überall wurde Tabak angebaut und es gab zwischen den Feldern immer mal wieder kleine, gepflegte Häuser mit Tieren. Viele Touristen haben die Tour durch den Nationalpark auch auf Pferden gemacht, aber da wir beide keine Pferdefreunde sind und die Tiere teilweise auch mitgekommen aussahen, haben wir es lieber zu Fuß gemacht.
Auf einer Tabak Plantage waren wir auch. Der Prozess beginnend mit der Tabakpflanze, dem Trocknen der Blätter, dem anschließenden Einlegen bis hin zur fertigen Zigarre haben wir Schritt für Schritt gezeigt bekommen. Probiert haben wir danach natürlich auch und wenn man das Ende in Honig taucht schmeckt sie gleich doppelt so gut. Das man das so machen kann, wusste ich zum Beispiel vorher nicht :)
Am dritten Tag sind wir nach Cayo Jutias an den Strand gefahren. Das erste mal Sand unter den Füßen auf Kuba. Für die 60 Kilometer Holperstraße haben wir auch gut zwei Stunden gebraucht! Aber es hat sich gelohnt. Das Wasser war Türkis, der Strand sauber und flach abfallend. Es waren auch nicht viele Touristen vor Ort, aber dafür viel zu viele Mücken. Wir wurden in den 5 Stunden komplett zerstochen. Seitdem haben wir Mückenschutz jetzt immer in unserem Daypack.
Alternativ kann man von Vinales auch nach Cayo Levisa fahren. Das ist eine Insel im Norden von Vinales und auch ungefähr 60 Kilometer entfernt. Die Strände der Insel sind ähnlich, aber es gibt - wie wir danach gehört haben - vor Ort keine Mücken. Außerdem soll die Überfahrt mit dem Boot sehr schön sein! Der Ausflug kostet allerdings auch knapp das dreifache und deshalb muss jeder individuell für sich die beste Alternative raussuchen.
Das Nachtleben in Vinales war auch gut. Wir sind am Wochenende angekommen und Samstags ist auf der Hauptstraße des Ortes und am Kirchenvorplatz immer Salsaabend. Riesigste Boxen mit cubanischen Klängen und natürlich reichlich Mojito sorgen für eine ausgelassene Stimmung! Ein paar Snacks gab es vor Ort auch zu kaufen, aber wir haben uns für Drinks entscheiden :)
Freunde aus Rostock haben wir in Vinales auch getroffen. Wir wussten zwar vorher, dass das befreundete Pärchen auch in der gleichen Zeit auf Kuba ist, aber da wir kein kaum Internet vor Ort hatten, war es mit dem verabreden schwer. Wir haben uns dann aber durch Zufall getroffen und zwei lustige Abende miteinander verbracht :)
Liebste Grüße,
Sophia
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