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Saigon: 22.04 - 26.04


Nachdem ich die letzten zwei Wochen nur durch kleine Orte Vietnams gereist bin, sollte es nun für vier Tage in die Millionen Metropole Saigon (auch Ho Chi Minh City) gehen. Dort habe ich den lieben Matti aus Hamburg getroffen und mit ihm ein Motorrad gekauft. Wie es dazu kam und warum wir nach dem Kriegsopfermuseum den Tränen nahe waren, könnt ihr hier lesen.



Schon bei der Einfahrt in die Stadt sind mir die vielen Roller und Motorräder aufgefallen. Auf zehn Millionen Menschen sollen laut einem Local acht Millionen Zweiräder kommen. Der Verkehr war also ziemlich hektisch und ich war froh dort nicht selber fahren zu müssen :) 


Mein erster Weg in Saigon ging zum Flughafen. Dort habe ich den lieben Matti abgeholt, mit dem ich mich schon vor ganz langer Zeit für die Tage in Saigon verabredet hatte. Er reist nämlich auch zu einer ähnlichen Zeit durch Asien und in Vietnam überschneiden wir uns für ein paar Tage.



Vom Flughafen haben wir einen Bus in den Distrikt 1 zu unserem Hostel genommen. Umgerechnet hat das nur 30 Cent für zwei Personen kostet und ging auch echt einfach. Untergebracht waren wir die vier Nächte im 199x Cong Quynh. Das Hostel war noch ganz neu, super zentral und bestens ausgestattet. Frühstück war für einen Preis von etwas mehr als 4€ sogar enthalten :)


Die Unterkunft kann ich euch wirklich voll und ganz empfehlen. Vor meiner Abreise nach Malaysia habe ich mich dort sogar noch ein zweites Mal eingebucht. Das besondere an den Dorms ist, dass jedes Bett bzw. Doppelbett - die bieten beides an - genügend Platz und einen Vorhang hat, um sich komplett zurückzuziehen. So hat man seine Privatsphäre und bekommt auch von den anderen Gästen so gut wie nichts mit. Außerdem ist jedes Bett mit zwei Steckdosen, einer Ablage und einer Lampe ausgestattet :)


Während meine Rundreise durch Vietnam in Saigon fast zu Ende ging, startet Matti seine Reise erst hier und wollte sich für seinen Vietnamtrip noch ein Motorrad kaufen. Dafür sind wir direkt am ersten Tag zu verschiedenen Motorrad Shops gegangen und haben nachgefragt. Online haben wir uns auch umgeschaut und sind dort schnell fündig geworden! Viele Backpacker kaufen sich in Vietnam ein Motorrad, um an der Küste entlang von Ort zu Ort zu reisen und verkaufen es im Anschluss dann wieder. Vietnam bietet sich für eine Erkundung auf dem Motorrad auch wirklich sehr gut an :)



Essen waren wir in Saigon oft in der Bui Vien Street. Die Straße ist in etwa vergleichbar mit der Khao San Road in Bangkok, aber nicht ganz so touristisch und partylastig. Man kann dort zwar auch gut feiern, aber es ist alles etwas kleiner und es gibt zwischen den vielen Bars auch ein paar lokale Restaurants und Shops. Abends tobt auf der Straße aber trotzdem das Leben und deshalb waren wir oft dort unterwegs zum Essen, für ein paar Drinks oder etwas Dart bzw. Billard :)



Streetfood bekommt man in Saigon aber auch an jeder Ecke. Meine geliebten Baguettes habe ich dort täglich gegessen und auch jede Menge kleiner Snacks an den Straßenständen. Für das Abendessen haben wir uns oft auf Tripadvisor informiert und nach den Bewertungen entschieden. Die meisten Abende waren wir wirklich auf der Bui Vien Street und wurden auch nie enttäuscht. 


Sightseeingtechnisch haben wir uns Saigon einen Tag zu Fuß angeschaut und dort die Kirche Nha Tho Duc Ba und das danebenliegende Saigon Central Post Office mit der tollen Architektur angeschaut. Danach sind wir noch in das eindrucksvolle Kriegsopfermuseum gegangen und waren danach zutiefst berührt. So genau hatte ich mich vorab nicht mit dem Vietnamkrieg beschäftigt, aber das Museum hat die traurigen Umstände wirklich sehr eindringlich dargestellt. 



Es wurde aufgezeigt wie grausam vorgegangen wurde und was für Schäden die chemischen Waffen der USA in Vietnam angerichtet haben und wie weitreichend die Folgen auch heute noch sind. So wurden neben schrecklichen Bildern von verletzten Menschen auch viele von Kindern mit Missbildungen, durch die chemische Belastung die Eltern, gezeigt. Nach den ganzen Eindrücken war ich echt den Tränen nahe und ich habe auch andere Besucher gesehen, die zu kämpfen hatten oder sogar weinen mussten. 


Trotz der grausamen Bilder kann ich das Museum empfehlen, weil solche Momente einem immer wieder die Augen öffnen und der Krieg zur Geschichte von Vietnam dazugehört. Einen Tag später haben wir auch die Kriegstunnel besichtigt, die knapp 2 Stunden von Saigon entfernt liegen. Dafür haben wir eine Tour gebucht, die den Transport, den Eintritt und die Verpflegung für insgesamt nur 8€ abgedeckt hat. Buchen könnt ihr solche Touren in jedem der zahlreichen Reisebüros.



Wenn ihr Vietnam bereist, solltet ihr auf jeden Fall in Saigon vorbeischauen. Ein Aufenthalt von zwei bis drei Tagen reicht allerdings aus, um die wichtigsten Spots der Start zu erkunden. 


Liebste Grüße,

Sophia


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